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Carlo Fruttero &  Franco Lucentini

 

„Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz“

 

- gelesen von Sophie Rois -

 

 

 

David Asher Silvera ist nirgendwo zu Hause. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Reiseleiter – ein Beruf, der so gar nicht zu ihm passt. Das findet zumindest die römische Principessa, die ihn inmitten seiner Reisegruppe auf dem Flug nach Venedig beobachtet.  An diesem trüben Novembertag ist sie beruflich unterwegs, um für ein Auktionshaus eine Gemäldesammlung zu taxieren. Dass sie dabei Interesse an dem Reiseleiter zeigt, ist nicht von Bedeutung – es verkürzt nur die öde Reisezeit – sonst nichts.

Als sie am nächsten Tag in Venedig lustlos ihrer  Arbeit nachgeht, hat sie den Mann aus dem Flugzeug schon fast vergessen – bis er plötzlich vor ihr steht. Magisch von ihm angezogen, lässt sie sich auf eine stürmische Liebesaffäre mit ihm ein, ohne zu wissen, warum. Sie akzeptiert einfach, dass Silvera nicht zu ihren Kreisen gehört und auch sonst ganz anders ist als andere Männer – geheimnisvoll, unnahbar und dennoch von ungeheurer Präsenz. Aber ihre Verwunderung wächst, als sie durch seine ausgezeichnete Kenntnis alter Gemälde einem raffinierten Gemäldeschmuggel auf die Spur kommt. Wer ist ihr Liebhaber wirklich? Warum deutet er ständig an, Venedig jederzeit verlassen zu müssen?

 

‚Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz’ ist die schönste und eindringlichste Geschichte des Autoren-Duos Fruttero/Lucentino und wurde vom Steinbach Verlag zu Recht in die Edition der auserlesenen Werke aufgenommen. Der Roman ist Krimi und Liebesgeschichte in einem – spannend, anrührend, komisch, tragisch.  Sehr schnell entwickelt die Geschichte einen Sogcharakter und ist trotz ihrer melancholischen  Grundstimmung nie deprimierend. Die fein gezeichneten Figuren wirken sehr lebensnah, und  in der Manier griechischer Dramen steigt die Spannung kontinuierlich  bis zu dem unausweichlichen Ende. Ein wunderbares Buch.

 

 

Ein Wermutstropfen  ist allerdings die Interpretation von Sophie Rois. Ihre heisere, teilweise krächzige Stimme ist sehr gewöhnungsbedürftig. Außerdem verwechselt der Star der Berliner Theaterszene an einigen Stellen das Mikrofon mit der Bühne. Dass wirkt manieriert und tut dem Fortlauf der Geschichte nicht eben gut.

 

  

„Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz“ ist bei steinbach sprechende bücher erschienen.

5 CDs

Laufzeit: 404 Minuten

Preis:  € 19,99

 

 

Die Taschenbuchausgabe ist im Piper Verlag erschienen.

Preis: € 9,99

 

 

Eine Rezension von Liliane Mika

www.mika-media.net